Schon gewusst? Milchstau ist ein häufiges Problem, dem viele stillende Mamas in der Stillzeit begegnen. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Ganz natürlich schießt einige Tage nach der Geburt bei der Mama die Milch ein, was häufig zu einem größeren Brustumfang führt. Oft fühlen sich die Brüste auch geschwollen und heiß an. Sobald das Baby die Brüste leer trinkt, regulieren sich die Brüste wieder. Immer wieder kommt es allerdings vor, dass das Baby noch nicht ausreichend Hunger hat oder die Brüste nicht komplett entleert, dann verbleibt Milch in der Brust. Durch die Hormonumstellung nach der Geburt wird immer mehr Milch gebildet und fließt nach, so dass es nach einer Weile zu einem Milchstau in einzelnen Teilen der Brust oder aber in der gesamten Brust kommen kann. Unbehandelt kann ein dauerhafter Milchstau eine schmerzhafte Brustentzündung (Mastitis) verursachen.
Was sind die typischen Symptome eines Milchstaus?
Sehr häufig sind ziehende oder stechende Schmerzen sowie heiße und verhärtete Stellen in der Brust ein erstes Anzeichen für einen Milchstau. Oft schmerzen die Brüste bei Berührung und dem Saugen des Babys. Erhöhte Temperatur bis hin zu Fieber und allgemeines Unwohlsein können ebenfalls auftreten. Die Brüste können auch äußerlich geschwollen und gerötet sein. Für dich ist es wichtig, die Anzeichen eines Milchstaus ernst zu nehmen, denn bei frühem Erkennen lässt sich dieser gut und schnell behandeln. Sprich bei auftretenden Symptomen am besten mit deiner Hebamme oder Stillberaterin. Sie kann dir helfen, den Milchstau wieder in den Griff zu bekommen oder einschätzen, ob du deine:n Gynäkologen:in aufsuchen solltest.
Was sind die häufigsten Ursachen von Milchstau?
Ein Milchstau kommt häufig dann vor, wenn dein Baby seinen Schlafrhythmus ändert und plötzlich durchschläft oder erkrankt und deswegen weniger trinkt. Auch kann unregelmäßiges Stillen zu einer Ansammlung von Milch in den Brüsten führen. Manchmal dauert es nach der Geburt eine Weile, bis du und dein Baby die passende Stillposition findet. Dadurch kann sich ebenfalls Milch in den Brüsten sammeln. Ein zu eng sitzender Still-BH oder zu enganliegende Kleidung kann ein weiterer Grund sein, wodurch ein Teil der Brust abgedrückt wird. Stress ist ebenfalls ein nicht unwesentlicher Faktor, da der Körper in stressigen Situationen Adrenalin ausschüttet, was dem wichtigen Stillhormon Oxytocin entgegenwirkt. Während milchbildende Getränke wie Malzbier in der Schwangerschaft sehr beliebt sind, können sie in der Stillzeit insbesondere bei einer hohen Milchproduktion eine unerwünschte Wirkung zeigen. Bei manchen stillenden Frauen kommt es während der Stillzeit außerdem zu einem erneuten Milcheinschuss, der dann einen Milchstau durch eine erhöhte Milchmenge begünstigt.
9 Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Milchstau:
1. Regelmäßiges Stillen: Stille dein Baby immer dann, wenn es nach deiner Brust verlangt und in verschiedenen Positionen, um deine Brüste gleichmäßig zu leeren.
2. Passende Stillposition: Achte darauf, dass du für dich und dein Baby passende Stillpositionen findest, in denen das Stillen für euch beide gut klappt und angenehm ist.
3. Entspannte Stillkleidung: Vermeide zu enge Still-BHs und Kleidung. Greife zu bequemer und locker sitzender Stillmode, die deinen Brüsten genug Platz bietet und einen einfachen Zugang zur Brust ermöglicht. T-Shirts, Blusen oder Pullover mit Reißverschlüssen sind hierfür etwa ideal.
4. Massage und Wärme: Massiere beim Duschen sanft deine Brüste und streiche überschüssige Milch aus.
5. Entspannung und Ruhe: Reduziere Stress und sorge für ausreichend Ruhepausen, um die Milchproduktion zu regulieren.
6. Bewusste Getränkewahl: Vermeide milchbildende Getränke, wenn du viel Milch hast. Darunter fallen etwa milchbildungsfördernde Stilltees, Malzbier sowie alkoholfreies Weizenbier.
7. Weiter Stillen: Bei einem Milchstau ist es wichtig, dass du dein Baby weiter stillst, auch wenn das Saugen des Babys unangenehm ist. Zu Beginn eines Milchstaus kannst du dein Baby häufiger trinken lassen als vorher.
8. Wärme und Kälte: Vor dem Stillen kannst du mit warmen Umschlägen den Milchfluss anregen. Nach dem Stillen helfen kalte Umschläge dabei die Milchbildung zu hemmen. Tipp: Quarkwickel kühlen und wirken gleichzeitig entzündungshemmend. Spare beim Umwickeln deiner Brüste jedoch die Brustwarzen aus, da sie aufweichen und Eintrittstor für Keime sein können.
9. Professionelle Hilfe: Zögere nicht, dich bei ersten Beschwerden an deine Hebamme; Stillberaterin Ärztin oder deinen Arzt zu wenden. Sie können dich beraten und dir individuelle Tipps geben, wenn bei dir ein Milchstau auftritt.
Hast du weitere Tipps, wie sich ein Milchstau vorbeugen oder gut behandeln lässt. Dann schreibe uns gern in die Kommentare.
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