Hämorrhoiden in der Schwangerschaft – ein Tabuthema? Nö, wieso?

Hamorrhoiden in der Schwangerschaft. Schwangere Frau sitzt auf der Toilette und hält Klopapier in den Händen.

Keiner möchte so richtig drüber sprechen und doch betrifft es etwa die Hälfte aller werdenden Mamas. Denn während du dich auf die Geburt deines kleinen Wunders freust, kommen oft auch unangenehme Begleiterscheinungen ins Spiel. Eine davon sind Hämorrhoiden.  

Doch, was sind Hämorrhoiden überhaupt?

Hämorrhoiden sind Blutgefäße im Bereich des Afters, die ein Gewebe bilden und dabei helfen, den Darmausgang zu verschließen. Sie sind ganz natürlich und bei jedem vorhanden, egal ob schwanger oder nicht. Unangenehm können sie sein, wenn sie dauerhaft vergrößert sind. In der Schwangerschaft ist das Risiko dafür erhöht, aufgrund hormoneller Veränderungen, der Gewichtszunahme und des zunehmenden Drucks auf den Anus. Zudem leiden viele Schwangere unter Verstopfung und sitzen daher länger auf der Toilette oder pressen vielleicht sogar. Beides kann ein Hämorrhoidalleiden begünstigen. Es können dann Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen auftreten. Aber keine Sorge, dauerhaft geschwollene Hämorrhoiden lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln! 

Wie sieht die Behandlung aus?

Wichtig für dich zu wissen: Je eher du mit deiner Frauenärztin/ deinem Frauenarzt sprichst, desto früher können dauerhaft vergrößerte Hämorrhoiden behandelt werden und desto schneller bist du wieder beschwerdefrei. Sobald du einen Verdacht hast oder das Gewebe vielleicht sogar schon als Fremdkörper spürst, solltest du Hilfe aufsuchen. Hämorrhoiden werden zum einen lokal mit Salben, Cremes oder Zäpfchen behandelt, die du auch in der Schwangerschaft bedenkenlos anwenden kannst. Zum anderen ist ein lockerer Stuhlgang wichtig, damit weniger Probleme entstehen. Nur in besonders schweren Fällen (Grad 3 und Grad 4) ist ein kleiner operativer Eingriff erforderlich, den deine Ärztin/dein Arzt je nach Risiko und Nutzen jedoch auch erst nach der Geburt vornehmen kann. 

Deshalb lieber Vorbeugen, um möglichst beschwerdefrei durch deine Schwangerschaft zu kommen.  

5 Tipps zur Vorbeugung

1. Eine ballaststoffreiche Ernährung  

Achte darauf, genügend Ballaststoffe in deine Ernährung einzubauen. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind nicht nur gesund, sondern helfen auch, den Stuhlgang weich und regelmäßig zu halten. Das reduziert den Druck beim Stuhlgang und damit das Risiko für Hämorrhoiden.

2. Viel trinken

Ausreichend Flüssigkeit ist das A und O! Ziel sind mindestens 2 bis 3 Liter ungesüßte Flüssigkeit pro Tag. Eine gute Hydration unterstützt die Verdauung und hilft, Verstopfung zu vermeiden. Ein häufiges Problem während der Schwangerschaft, das Hämorrhoiden begünstigen kann. 

3. Regelmäßige Bewegung

Auch wenn du vielleicht nicht mehr die gleiche Energie wie zuvor hast, versuche, regelmäßig spazieren zu gehen oder sanfte Schwangerschaftsübungen zu machen. Bewegung fördert die Durchblutung und hilft, die Verdauung in Schwung zu bringen. Außerdem kann sie helfen, die Körperhaltung zu verbessern und Druck auf den Anus zu verringern. 

4. Vermeide langes Sitzen  

Wenn du viel sitzt, kann das den Druck auf das Becken erhöhen. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, um dich zu bewegen. Wenn du im Büro arbeitest, stehe zwischendurch auf, dehne dich und gehe ein paar Schritte. Auch ein bequemes Sitzkissen kann helfen, den Druck zu verringern. 

5. Achte auf Mineralstoffe

Sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt oder deiner Hebamme über eine zusätzliche Aufnahme von Magnesium, da es Verstopfungen vorbeugen kann. Wenn dir Eisenpräparate in der Schwangerschaft verschrieben wurden, kläre die Dosierung oder mögliche Alternativen ab, da diese Präparate den Stuhl verfestigen und sogar Verstopfung verursachen können. 
 
Hämorrhoiden sind in der Schwangerschaft zwar eine häufige, aber vermeidbare Begleiterscheinung. Indem du einige Dinge in deinem Lebensstil berücksichtigst, kannst du das Risiko erheblich reduzieren und dich auf die schönen Seiten deiner Schwangerschaft konzentrieren. 
 
Denke daran, dass es in Ordnung ist, mit deiner Ärztin/deinem Arzt oder deiner Hebamme über deine Sorgen zu sprechen. Sie sind da, um dir zu helfen und dich zu unterstützen! 

Foto: ©Sasun Bughdaryan

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